• Receive a weekly success hadith from Muhammad Alshareef. Just type your name and email.
    Name:
    Email:


  • What is Khutbah.com?

    Khutnah.com is a non-profit website, denoted to muslims world wide and provided by AlMaghrib Institute. This website provides you with khutbahs written or translated by AlMaghrib Professors to be used in any Friday Prayer khutbah.

    Most khutbahs and articles on this website are provided in english and many other languages, including French, Spanish, German ...etc. (Please Check our language list for more details)

Bevor Das Boot Untergeht

von Muhammad Alshareef

Ashaab As-Saabt; die Leute vom Samstag! Sie waren Stadtbewohner von Bani Israa`eel. Sie wurden mit dem Sabbat getestet, dem Tag, an dem sie ihre weltlichen Angelegenheiten beiseite legen und Allahs gedenken sollten. Die ganze Woche gingen sie fischen – allerdings mit karger Ausbeute. Aber samstags, an dem Tag, an dem sie aufgefordert worden waren, ihre Aktivitäten einzustellen, kamen die Fische im Überfluss. Ein Test von Allah.

„ Und frage sie nach der Stadt, die am Meer lag, und (danach), wie sie den Sabbat entweihten, wie ihre Fische scharenweise an ihrem Sabbattage zu ihnen kamen. Doch an dem Tage, da sie den Sabbat nicht feierten, da kamen sie nicht zu ihnen. So prüfen wir sie, weil sie zu freveln pflegten.“ [Qur`an: 7/163]

Eine Gruppe der Stadtbewohner, die nicht mit Allahs Gebot zufrieden war, fing an zu sündigen, indem sie einen Plan entwickelten Allahs Gebot zu umgehen. Sie begannen ihre Fischernetze bereits freitags auszuwerfen, um sie dann anschließend sonntags wieder einzusammeln. Nun konnten die ganzen Fische, die samstags im Überfluss kamen, gefangen werden.

Die Bewohner der Stadt spalteten sich in zwei Gruppen, nachdem sie sahen, wie das Böse und die Sünde über sie hereinbrachen. Eine Gruppe versuchte auf die Übertreter einzureden und sie vor den schlimmen Konsequenzen ihrer bösen Handlungen zu warnen. Sie befahlen das Gute und verboten das Schlechte.

Doch in der festen Überzeugung, dass sie nicht für die Vorkommnisse verantwortlich waren, ging die andere Gruppe ihren alltäglichen Geschäften nach, in dem Glauben, Allah werde die Verantwortlichen Sünder irgendwann bestrafen.

„ Und als eine Gemeinschaft unter ihnen sagte: „ Warum ermahnt ihr die Leute, die Allah vernichten oder mit einer strengen Strafe bestrafen will?“ [QS. 7:164 ]

Hört euch genau an, was diejenigen antworteten, die zum Gehorsam zu Allah aufriefen.

„ Da sagten die Ermahner: „Um uns von der Schuld freizusprechen vor eurem Herrn und damit sie gottesfürchtig werden mögen.““ [QS. 7:164 ]

Aus zwei Gründen. Erstens – auf dass uns Allah vergibt, da wir ja versuchten, ihre Hände zurückzuhalten. Und Zweitens - dass sie vielleicht auf die Ermahnung hören und zu Allah reuevoll zurückkehren. Und es war nur diese Gruppe, die überlebte.

„ Und als sie das vergaßen, wozu sie ermahnt worden waren, da retteten Wir jene, die das Böse verhindert hatten und erfassten die Ungerechten mit peinlicher Strafe, weil sie gefrevelt hatten. Und als sie trotzig bei dem verharrten, was ihnen verboten worden war, da sprachen Wir zu ihnen: „ Werdet denn verächtliche Affen““ [QS. 7:165-166 ]

In einer stürmischen Nacht brach die Strafe über sie herein und sie wurden in Schweine und Affen verwandelt.

Liebe Brüder und Schwestern, es liegt in der Natur des Menschen, Gutes zu tun oder sich dem Schlechten hinzugeben. Selbst wenn er oder sie alleine, verlassen und abgeschieden wäre, würde dieser jenige verspüren, entweder etwas Gutes zu tun oder sich dem Schlechten hinzugeben.

Hier sollte man eine Eigenschaft dieser Ummah ableiten können, nicht lediglich das Gute zu tun, sondern wir MÜSSEN vielmehr andere dazu ermuntern, ebenfalls das Gute zu tun. Wir müssen die treibende Kraft darstellen.

Im Gegensatz dazu reicht es nicht, dass wir uns vom Schlechten fernhalten, sondern wir MÜSSEN es den Anderen auch verbieten, (Schlechtes zu tun). Wir müssen das Hindernis darstellen.

Das wird unser Thema heute sein: Al amr bil Ma`roof wan Nahi `an al Munkar.

Liebe Brüder und Schwestern,

Stellt euch vor, wir hätten alle muslimische Identifikations-Ausweise. Und stellt euch vor, auf diesen Ausweisen würde es eine Beschreibung des Besitzers geben. Falls es ein gültiger Ausweis wäre, müsste unter Beschreibung folgendes stehen: Diese[r] Mann/Frau gebietet das Gute und verbietet das Böse, da Allah uns so beschrieben hat.

„ Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen“ [QS. 3:104]

Gut und böse. Wenn es darum geht, jemanden zu ermutigen, gibt es zwei Gruppen von Menschen: Die erste Gruppe ist diejenige, die andere dazu ermutigt, Gutes zu tun und das Böse zu unterlassen (was sie womöglich tun). Das sind die Mu`minoon und Mu`minaat – die gläubigen Männer und Frauen. Diejenigen die inshaAllah Allahs Barmherzigkeit gewinnen.

„Und die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen sind einer des Anderen Beschützer: Sie gebieten das Gute und verbieten das Böse und verrichten das Gebet und entrichten die Zakah und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie sind es, derer Allah Sich erbarmen wird. Wahrlich, Allah ist Erhaben, Allweise.“ [QS. 9:71]

Die zweite Gruppe ist diejenige, die andere zum Bösen anregt und sie davon abhält, Gutes zu verrichten. Diese sind die Munaafiqoon und Munaafiqaat – diejenigen, von denen sich Allah abwenden wird.

„Die Heuchler und Heuchlerinnen gehören zueinander. Sie gebieten das Böse und verbieten das Gute; und ihre Hände bleiben geschlossen. Sie haben Allah vergessen, und so hat Er sie vergessen. Wahrlich, die Heuchler sind wahre Frevler.“ [QS. 9:67]

Der Qur`an sagt uns, dass die Gewinner die muslimischen Männer und Frauen sind, die das Gute gebieten und das Schlechte verbieten. Sie sind es, die Erfolg haben werden.

Verflucht wurden die Ungläubigen von den Kindern Israels durch die Zunge Davids und Jesu, des Sohnes der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und (gegen die Gebote) verstießen. Sie hinderten einander nicht an den Missetaten, die sie begingen. Übel wahrlich war das, was sie zu tun pflegten. [QS. 5:78-79]

Wenn eine Nation darin versagt, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten, werden infolgedessen ihre Bittgebete auch nicht mehr erhört werden.

Rasul Allah – sal Allahu alayhi wa sallam - sagte: „Bei dem, in dessen Hand meine Seele liegt, ihr sollt wahrlich das Gute gebieten und das Schlechte verbieten. Ansonsten wird Allah über euch eine Strafe hereinbrechen lassen. Daraufhin werdet ihr Ihn anflehen und eure Bittgebete werden unbeantwortet bleiben.“ [Ein authentischer Hadith gesammelt von Ahmad und At-Tirmidhi]

Unser Vorbild - sal Allahu alayhi wa sallam – verbrachte sein ganzes Leben damit, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten. Als er in Medina ankam, war das Erste, was er zu den Ansar (Helfer aus Medina) und Muhaajireen (Auswanderern aus Mekka) sagte, folgendes;

Abdullah ibn Salam berichtet: Als Rasul Allah - sal Allahu alayhi wa sallam – in Medina eintraf und sich die Leute um ihn versammelten, um ihn zu grüßen, ging ich auch zur Menge, um ihn zu sehen. Als ich ihn dann sah, wusste ich, dass das nicht das Gesicht eines Lügners war! Das erste, was er sagte, war: „O ihr Leute, verbreitet den Friedensgruß (Salam), speist die Hungrigen und steht nachts zum Gebet auf, wenn die anderen noch schlafen. Dann werdet ihr Jannah in Frieden betreten.“ [authentifiziert durch Ibn Majah]

Unser Vorbild - sal Allahu alayhi wa sallam – pflegte das Gute zu gebieten und das Schlechte, das die Gemeinschaft betraf, in allen Aspekten zu verbieten. Wir können sehen, wie er auch die jüngeren Muslime belehrte und ermahnte, wie man an folgendem Hadith sehen kann;

Umar ibn Abu Salamah berichtet: „Ich war noch ein kleiner Junge unter der Aufsicht des Propheten - sal Allahu alayhi wa sallam – , als ich mit meiner Hand hier und da auf der Essensplatte umherfuhr. Der Gesandte Allahs sagte zu mir: “O kleiner Junge, sag erst bismillah, iss mit der rechten Hand und iss von dem, was vor dir liegt.“ Ibn Abu Salamah sagte: “ Danach aß ich nur noch auf die Art, wie ich belehrt wurde.“ [ Bukhari und Muslim ]

Und unser Vorbild - sal Allahu alayhi wa sallam – pflegte das Gute unter den muslimischen Frauen anzuregen;

As Zaynab (die Frau von Abullaah ibn Ma`sood) sagte: „O ihr Frauen. Spendet! Selbst mit eurem Schmuck.“ [Buchari und Muslim]

Selbst bei seinen eigenen Frauen pflegte unser Vorbild - sal Allahu alayhi wa sallam-

Dinge zu verbieten.

Aisha – radi Allahu `anha – berichtet selbst, dass sie einst zu ihm - sal Allahu alayhi wa sallam – sagte: Pass auf Safiyyah auf!“ Und meinte damit, sie wäre kurz. Daraufhin antwortete Allahs Gesandter - sal Allahu alayhi wa sallam: „ Wenn man das Wort, das du sagtest, mit allen Wassern der Seen vermischen würde, würde es trotzdem überwiegen!“ [berichtet bei Abu Dawood]

Aisha sagte, dass sie danach nie wieder jemanden auf eine Art erwähnte, die diesem missfiel, egal, was man ihr dafür geben würde.

Darum geht es in unserer Lebensweise: das Gute gebieten und das Schlechte verbieten. Das ist genau das, wozu sich die ersten Muslime verpflichtet haben.

Ubaadah ibn As Saamit – radi Allahu `anhu – sagte: „Wir verpflichteten uns Allahs Gesandten - sal Allahu alayhi wa sallam – gegenüber, ihn anzuhören und ihm zu gehorchen in allen Angelegenheiten, die wir mochten oder nicht mochten, dass wir uns nicht gegen die Befehlshaber auflehnen würden und dass wir für die Wahrheit einstehen würden, wo immer wir sein mögen und hierauf - um Allahs Willen - nicht die Kritik der Kritiker fürchten würden.“ [Bucharie und Muslim]

2.Teil

Der Gelehrte Kirz Al-Haaritha – rahimAhullaah - pflegte zu denjenigen zu gehen, die Schlechtes taten, um sie vor ihren bösen Machenschaften und Sünden zu warnen. Üblicherweise schlugen sie als Antwort auf ihn ein, bis er bewusstlos in seiner eigenen Blutlache hinfiel. Dennoch würde er zukünftig nie an ihnen vorbeigehen, ohne sie zu warnen. [ Von Siyar Al `Alaam von Imam Adh Dhahabee]

Ich erinnere mich an einen Tag in einer islamischen Schule, ein Junge kam zu mir und erzählte, was er zum Geburtstag bekommen würde. Ich war erstaunt, da Geburtstage ja nicht etwas sind, was wir in unserem alltäglichen islamischen Leben vorfinden können. Es ist schließlich etwas, an dem wir uns nicht beteiligen sollten. Seine Klassenkameraden kannten die Regel bezüglich Geburtstage und fingen daraufhin an, laut zu schreien: „ Nie wieder Geburtstage, nie wieder Geburtstage!“

Ich muss zugeben, dass ich über die Reaktion der Klasse sehr erfreut war, da ich mich an meine eigene Kindheit erinnerte, in der ich in einer nicht-muslimischen Schule groß geworden bin. In dieser nicht-muslimischen Schule gab es niemanden, der das Böse verboten hat. Vielmehr war es das Böse, was sie (die Lehrer mit eingeschlossen) gefordert und unterstütz haben. Falls du keine Geburtstagsfeier hattest, warst du der Depp der Klasse. Und wenn du nicht zu der Geburtstagsparty anderer eingeladen warst, gehörtest du nicht zu den „coolen“ Kindern.

Möge Allah ta`ala seine Barmherzigkeit denjenigen Eltern zukommen lassen, die ihre jungen muslimischen Kinder aus so einer Umgebung retten.

Allahs Gesandter – sal Allahu alayhi wa sallam – gab uns eine Parabel, die wir bezüglich des Themas - das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten - niemals vergessen sollten.

Numan ibn Bashir radi Allahu `anhu berichtet: Allahs Gesandter – sal Allahu alayhi wa sallam – hat gesagt: " Das Gleichnis dessen, der standhaft ist in den Gesetzen Allahs und demjenigen, der sie missachtet, ist wie das einer Gruppe auf einem Schiff. Einige von ihnen blieben auf Deck und andere gingen unter Deck. Die Unteren wollten Wasser trinken, aber sie wollten die Oberen nicht belästigen. Also sagten sie zueinander: Lasst uns in unserem Teil des Schiffes ein Loch in den Boden schlagen – somit bräuchten wir die Oberen nicht zu stören.

Der Prophet – sal Allahu alayhi wa sallam – fuhr fort: „ Wenn sie zulassen, dass sie das tun, werden sie alle untergehen. Doch wenn sie sie zurückhalten, werden die Menschen im unteren Teil gerettet und mit ihnen der ganze Rest!“

[Buchari]

Wenn jemand das Gute gebieten und anregen möchte und auf der anderen Seite das Schlechte und Verwerfliche verbieten, sollte dieser jemand bestimmte Charaktereigenschaften haben:

1. Wissen

2. Sabr (Geduld): so wie es Luqman seinem Sohn beigebracht hat.

3. Sie sollten nicht das Gute, was die Person bereits in sich hat, außer Acht lassen

4. Hikmah; Weisheit besitzen

5. Höflichkeit aufbringen gegenüber dem, der ermahnt wird

Der Punkt, das Gute zu gebieten und das Böse zu verbieten, sollte nicht dazu missbraucht werden, unsere eigenen Herzen von Wut oder Frust zu befreien. Noch sollte es als eine Art Racheakt verstanden werden. Schließlich wollen wir ja, dass die Person gegenüber Rechtleitung erhält, was dazu führen muss, dass wir unseren möglichen Stolz manchmal „runterwürgen“ müssen!

Es gibt auch andere Situationen, in denen wir das Risiko eingehen müssen, die Gefühle der Person zu verletzen, wenn das der einzige Weg sein sollte, die Person zur Rechtleitung zu bringen. Aber das sollte nur der Person des `Ilm (Wissen) und Hikmah (Weisheit) vorbehalten bleiben, der in der Lage ist, die Situation richtig einzuschätzen.

Die Gefühle eines (Laien-)Muslims zu verletzen, ist nicht die erste Möglichkeit und auch nicht die öffentliche Demütigung einer Person, die zum ersten Mal in die Masjid kommt. Das sind Methoden derjenigen, die nicht die Charakteristika derer gelernt haben, die ständig zu Allah aufrufen.

Als Feststellung kann man sagen, dass es viele Wege gibt, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten. Versuche du folgende:

mit einer ermunternden Rede/Vortrag

mit einem Heftchen, in dem Anregungen gegeben werden, was verändert werden kann oder einfach mit E-Mails

mit einer islamischen Kassette als Geschenk

mit einem islamischen Magazin oder einer islamischen Zeitung

mit einer E-Mail oder einem Brief adressiert speziell zu einer bestimmten Person, die eventuell ermuntert werden muss oder Rat braucht, um von den Sünden fern zu bleiben

und, und, und, ...

„Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen.“

[QS. 3:104]

Lasst uns heute mit dieser Bestrebung beginnen, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten und zwar mit dem Muslim, den wir im Spiegel sehen.